Ein Balkonkraftwerk ermöglicht dir problemlos, deinen eigenen Solarstrom zu erzeugen und damit Stromkosten zu sparen. Doch bevor du deine Mini-Solaranlage in Betrieb nehmen kannst, bedarf der Betrieb eines Balkonkraftwerks in Deutschland einer Anmeldung. Wir verraten dir in diesem Beitrag alles, was du dazu wissen musst.
Video-Anleitung zur Anmeldung
Falls du eine visuelle Anleitung bevorzugst, haben wir ein hilfreiches YouTube-Video für dich erstellt. In diesem Video führen wir dich Schritt für Schritt durch den gesamten Anmeldeprozess und zeigen dir, wie du dein Balkonkraftwerk schnell und unkompliziert registrierst. Schau gerne einmal rein.
Warum muss man ein Balkonkraftwerk anmelden?
In Deutschland ist die Anmeldung von Balkonkraftwerken verpflichtend. Obwohl es sich bei diesen Systemen um kleine Photovoltaikanlagen handelt, gelten sie als Stromerzeugungsanlagen und müssen registriert werden.
Die Anmeldung deines Balkonkraftwerks dient zwei wesentlichen Zwecken: Einerseits schreibt die Bundesnetzagentur vor, dass jedes Strom-erzeugende-System im Marktstammdatenregister erfasst werden muss. Andererseits benötigt dein örtlicher Netzbetreiber eine Meldung, um die Einspeisung ins Hausnetz zu kontrollieren. Zudem ist nur ein Balkonkraftwerk 800 Watt erlaubt.
Bei einer fehlenden Anmeldung eines Balkonkraftwerks kann der Netzbetreiber eine Nachmeldung verlangen und unter Umständen sogar eine Abschaltung fordern. Auch Geldstrafen sind möglich, wenn die Anmeldung eines Balkonkraftwerks vernachlässigt wird.
Wo muss ein Balkonkraftwerk angemeldet werden?
Eine Anmeldung eines Balkonkraftwerks muss nun nur noch an einer Stelle erfolgen: beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur.
Beim Marktstammdatenregister handelt es sich um eine zentrale Datenbank für alle Stromerzeuger in Deutschland. Die Registrierung ist kostenlos und erfolgt ganz bequem online. Die Meldung bei deinem örtlichen Netzbetreiber ist überflüssig, da dieser automatisch informiert wird.
Balkonkraftwerk anmelden oder nicht – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die Anmeldung eines Balkonkraftwerks ist in wenigen Schritten abgeschlossen. Die bürokratische Hürde der Anmeldung ist demnach denkbar klein. Eine Balkonkraftwerk-Anmeldung läuft wie folgt ab:
Daten und Unterlagen vorbereiten
Für die Anmeldung eines Balkonkraftwerks werden einige grundlegende Informationen benötigt:
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Hersteller und Modell des Balkonkraftwerks
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Leistung der Solarmodule und des Wechselrichters
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Adresse des Installationsorts
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Zählernummer deines Haushaltes
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Datum der Inbetriebnahme
Behalte diese Daten für die Anmeldung für eine schnelle Abwicklung bereit.
Registrierung im Marktstammdatenregister
Für die Registrierung deines Balkonkraftwerks hast du nach Installation einen Monat Zeit. Die Anmeldung ist kostenlos und erfolgt problemlos über die Website der Bundesnetzagentur. Nach der Erstellung eines Benutzerkontos kann das Balkonkraftwerk als neue Anlage angemeldet werden. Dabei müssen die technischen Daten sowie der Standort angegeben werden. Nach Abschluss der Registrierung erhältst du eine Bestätigung per E-Mail. Der gesamte Anmeldungsprozess dauert in der Regel kaum länger als 15 Minuten. Schau dir in unserem Video die genauen Schritte an. Dort zeigen wir dir, was du anklicken musst und wie der Prozess funktioniert.
Meldung beim Netzbetreiber
Bei deinem Netzbetreiber ist eine Anmeldung deines Balkonkraftwerks heute nicht mehr notwendig. Dieser wird mittlerweile von der Bundesnetzagentur über die neue Anlage informiert. Allerdings solltest du nach einiger Zeit eine Bestätigung deines Netzbetreibers erhalten. Wende dich andernfalls doch selbst an diesen und erkundige dich, ob alle Informationen richtig übermittelt wurden.
Dein Netzbetreiber kann in einigen Fällen die Auflage verfolgen, dass die Einspeisung über eine spezielle Steckdose erfolgt. Falls dies gefordert wird, solltest du einen Elektriker hinzuziehen. Bei den meisten Netzbetreibern reicht jedoch der Anschluss über eine gewöhnliche Schuko-Steckdose aus. Es empfiehlt sich, alle Unterlagen zur Mini-PV-Anlage gut aufzubewahren, falls später Nachweise erforderlich sind.
Technische Voraussetzungen für die Balkonkraftwerk-Anmeldung
Damit das Balkonkraftwerk problemlos angemeldet werden kann, müssen einige technische Anforderungen erfüllt sein. Die maximale Wechselrichterleistung darf heutzutage 800 Watt nicht überschreiten, vor 2024 waren dies nur 600 Watt. Der Wechselrichter muss zudem über eine Netztrennung gemäß VDE-Norm verfügen, um sicherzustellen, dass die Anlage bei einem Stromausfall automatisch abschaltet.
Außerdem muss das Balkonkraftwerk entweder über eine geeignete Steckdose oder eine Festinstallation angeschlossen werden. Bei einem Balkonkraftwerk darf kein Rückfluss ins öffentliche Netz erfolgen, da dies zu Problemen mit dem Netzbetreiber führen könnte. Mit einem Speicher für Balkonkraftwerke hast du allerdings die Möglichkeit, überschüssigen Strom speichern und später selbst zu nutzen.
Eine schnelle und unkompliziert Balkonkraftwerk-Anmeldung
Balkonkraftwerke kaufen und anmelden ist einfacher, als du vielleicht denkst. Wer sich an die vorgeschriebenen Schritte hält, kann sein Balkonkraftwerk problemlos in Betrieb nehmen und ist dabei rechtlich abgesichert.
Die Registrierung im Marktstammdatenregister ist verpflichtend und solltest du direkt nach der Installation in Angriff nehmen. Auch dein Netzbetreiber benötigt Kenntnis über dein neues Balkonkraftwerk, dieser wird allerdings von der Bundesnetzagentur über dieses informiert. Prüfe unbedingt die technischen Vorgaben deines Balkonkraftwerks mit Speicher oder ohne, um sicherzustellen, dass die Anlage den gesetzlichen Bestimmungen entspricht.
Mit einer ordnungsgemäßen Anmeldung deines Balkonkraftwerks steht der Nutzung nichts mehr im Weg.
Hier findest du die relevanten Hilfen zur Marktstammdatenregister-Anmeldung:
Häufig gestellte Fragen zur Balkonkraftwerk-Anmeldung
Wann entfällt die Anmeldung für ein Balkonkraftwerk?
Balkonkraftwerke bedürfen einer Anmeldung, dies ist unumgänglich. Allerdings hat sich die Anmeldung des Balkonkraftwerks im Marktstammdatenregister bereits deutlich vereinfach und kann in wenigen Klicks online erfolgen. Auch eine zusätzliche Anmeldung beim Netzbetreiber ist nicht mehr notwendig, wodurch das Ausfüllen eines zweiten Formulars entfällt.
Was passiert, wenn das Balkonkraftwerk nicht angemeldet ist?
Wenn du die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur vernachlässigst, können Geldstrafen drohen. Diese berechnen sich nach Einspeiseleistung und bisheriger Dauer des Betriebs.
Werden angemeldete Balkonkraftwerke kontrolliert?
Ob neue Balkonkraftwerke nach der Installation tatsächlich angemeldet wurden, wird in den meisten Fällen nicht kontrolliert. Dazu fehlt bei den vielen Neuanmeldungen in den vergangenen Jahren einfach das Personal.